fub presents: Donnerstag 14. Februar. Günther Friesinger. Stadtguerilla.

Taktisches Handeln in der Stadt der Zukunft

Die Stadtguerilla operiert im städtischen Milieu und greift dabei auf Strategien und Methoden der klassischen Guerilla zurück. Waren es zu Beginn der 1970er militante Gruppen der so genannten »Spontiszene«, hat sich der Begriff in den letzten Jahren verändert. Heute steht er für ein Ensemble aus Politikformen, die »Guerilla Gardening«, »Urban Hacking« oder »Culture Jamming« umfassen. Doch wie sieht die Zukunft der Stadtguerilla aus? Häufig wird davon ausgegangen, dass sich die Stadt von morgen zu einer utopischen Stadtwelt für den Meta-Menschen entwickeln wird. Doch ist das wirklich erstrebenswert? Und welche Strategien wird die Stadtguerilla in Zukunft benutzen, um einem derart reglementierten Leben zu entgehen?

Günther Friesinger ist Philosoph, Künstler, Kurator, Produzent und Edu-Hacker. Gründer und Leiter des paraflows-Festivals, Chairman des QDK Wien und Geschäftsführer der Kunstgruppe monochrom.

fub presents: Donnerstag 6. Februar. Georg Seeslen. Sex-Fantasien in der Hightech-Welt

Die nach-humane Zukunft hat schon begonnen: Menschen werden immer weiter umgebaut, verbessert, verschönert und maschinell, pharmakologisch oder chirurgisch in Post-Menschen verwandelt: in Maschinenwesen, denkende Roboter, lebende Computerprogramme, Klone, Androiden, gentechnisch veränderte, alters- und leidenslose, transhumane Lebewesen. Ob diese Wesen asexuell, hypersexuell oder metasexuell sein werden …?
Von dem Tag an, da Frankensteins Braut sich in ihren Schöpfer verliebte, entwickelten sich Liebesgeschichten zwischen Menschen und Post-Menschen, zwischen Körper und Maschine, zwischen Wirklichkeit und Simulation. Zweifellos verschwinden die sexuellen Impulse nicht, wenn der Mensch im Labor geboren wird. Nur: Wohin damit? Das Bildnis des sexuellen Post-Menschen wird aus Begehren und Angst zusammengesetzt. Langweilig ist das nicht.
Wird sich der neue Mensch noch verlieben können? Wird es Mischehen geben? Können Post-Menschen sich ihre sexuelle Identität programmieren lassen? Und wie erotisch ist eigentlich dieses Menschenbasteln, von dem Wissenschaftler_innen in Fiktion und Wirklichkeit besessen scheinen? – Ein Streifzug durch die populäre Mythologie, von der Science-Fiction zum Porno, vom Videogame zum Trash-Fernsehen, von der sexuellen Prothese zur Fickmaschine und von Wissenschaft zum Märchen (und zurück).

Georg Seeßlen schreibt über Film, Kultur und Politik u. a. für Die Zeit, Spiegel, taz, konkret, Jungle World, epd Film und verfasst Bücher zu Film und populärer Kultur, darunter: »Quentin Tarantino gegen die Nazis. Alles über INGLOURIOUS BASTERDS« und »Blödmaschinen. Die Fabrikation der Stupidität« (zusammen mit Markus Metz).
Ort: Balthasar, Balthasargässchen 1 (zwischen Schranne und Kaulberg)
Beginn: 20:00
Eintritt: frei