Donnerstag, 17.05.2018: EIKE SANDERS: Kulturkampf und Gewissen. Die »Lebensschutz«-Bewegung

Die »Lebensschutz«-Bewegung will in die Offensive: Sie möchte nicht nur die Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen erschweren, sondern führt auch einen Kulturkampf zur Retraditionalisierung der Geschlechter- und Familienverhältnisse, um christliche Moral und das ärztliche Gewissen. Sie ist Teil eines konservativen bis extrem rechten, in Teilen antidemokratischen Aufschwungs. In Kulturkampf und Gewissen. Medizinethische Strategien der »Lebensschutz«-Bewegung (Verbrecher Verlag 2018) analysieren Eike Sanders, Kirsten Achtelik und Ulli Jentsch die »Lebensschutz«-Bewegung, ihre Stärken, Schwächen und internen Widersprüche. Damit liefern sie das Material für eine kritische Auseinandersetzung mit den »Lebensschützern« – und die Grundlage für den nötigen Widerstand.

Eike Sanders ist Mitarbeiterin des Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin apabiz e.V., wo sie seit zehn Jahren zentral zu dem Thema extreme Rechte und Gender forscht, publiziert und Bildungsarbeit durchführt. Ihre Schwerpunkte sind die »Lebensschutz«-Bewegung, Antifeminismus sowie Rechtsterrorismus. Sie ist Mitglied im Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus. Zuletzt hat sie in der freien uni bamberg zur Rolle von Frauen im NSU-Netzwerk gesprochen.

Donnerstag, 10.05.2018. BETTINA WILPERT: »nichts, was uns passiert«. Romanlesung

Leipzig. Sommer. Universität, Fußball-WM und Volksküche. Gute Freunde. Eine Geburtstagsfeier. Anna sagt, sie wurde vergewaltigt. Jonas sagt, es war einvernehmlicher Geschlechtsverkehr. Aussage steht gegen Aussage. Nach zwei Monaten nah an der Verzweiflung zeigt Anna Jonas schließlich an, doch im Freundeskreis hängt bald das Wort »Falschbeschuldigung« in der Luft. Jonas’ und Annas Glaubwürdigkeit und ihre Freundschaften werden aufs Spiel gesetzt. Der Roman nichts, was uns passiert thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter sowie das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexueller Gewalt umgeht.

Bettina Wilpert lebt und arbeitet in Leipzig und schreibt über Kündigungen, Streiks oder psychische Krankheiten, u. a. für P.S. Politisch Schreiben, testcard und Outside the Box. Ihr Debütroman nichts, was uns passiert ist im Februar 2018 im Verbrecher Verlag erschienen.

In Kooperation mit »Literatur in der Universität«

Gefördert von der Neueren deutschen Literaturwissenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg