Donnerstag, 09.07.2020: VINCENT WEICKART: Dumm ist der, der Dummes tut: Eine historisch-politische Betrachtung der Intelligenzmessung

Die Intelligenzmessung stellt bis heute eines der bedeutendsten Forschungsgebiete psychologischer und sonderpädagogischer Diagnostik dar. Dabei löst das »Intelligenz«-Konstrukt – nicht zuletzt aufgrund seiner Anknüpfungspunkte für rassistische Ideologien –immer wieder Kontroversen aus. Die Wurzeln der Eugenik lassen sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen.Die ihr zugrunde liegende Vorstellung von der natürlich vererbten Überlegenheit bestimmter Menschengruppen findet sich aber auch in aktuellen Debatten wieder. In diesem Vortrag soll Intelligenz daher in ihrem historischen und politischen Kontext kritisch betrachtet werden, um das ihr innewohnende Potential der Hierarchisierung in einer technisch-rationalen Gesellschaft zu problematisieren.
 
Vincent Weickart studiert im Fachbereich Human- und Sozialwissenschaft in Bamberg und ist nebenbei gewerkschaftlich aktiv.
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Donnerstag, 25.06.2020: ALICIA SCHLENDER: Vom Kümmern, dem Kummer und der Kleinfamilie. Feministische Familienkritiken und neue Familienformen

Die Corona-Krise ist auch eine Krise der Kleinfamilie. Sie zeigt, dass ein oder zwei Menschen nicht ausreichen, um sich neben dem Vollzeitjob noch um Kinder (um andere soziale Beziehungen und um sich selbst etc.) zu kümmern, ohne dabei verloren zu gehen. Auf politischer Ebene ist die Kleinfamilie jedoch noch immer sehr beliebt. Steuerlich und wohnungspolitisch wird sie privilegiert. Obwohl Gleichberechtigung in aller Munde ist und viel darüber gesprochen wird, dass die Familienformen sich wandeln, gilt die heterosexuelle Kleinfamilie weiterhin als normal – und mit ihr die Ungleichheit in Familien: Sorgearbeit ist größtenteils noch immer Frauensache. Ein Phänomen, dass in der Corona-Krise deutlicher denn je zutage tritt.

Welche Rolle spielt das Ideal der Kleinfamilie dabei, Geschlechterungleichheit und die gesellschaftlichen Elternrollen (z. B. die Mutter als Hauptverantwortliche) immer neu hervorzubringen? Welche Möglichkeiten für gleichberechtigte Elternschaft gibt es?  Co-Elternschaft soll in diesem Zusammenhang als Familienform, die nicht (allein) auf einem romantischen Beziehungskonzept aufbaut, vorgestellt und in ihren Vor- und Nachteilen diskutiert werden.

Alicia Schlender hat Politik und Geschlechterforschung studiert und beschäftigt sich mit Familie und Feminismus, Ungleichheit, Mutterschaft und alternativen Familienformen. Sie lebt mit Kindern in einer Wohngemeinschaft.

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Donnerstag, 04.06.2020: kATRIN DEGEN: Jung – feministisch – extrem rechts? Zur Bearbeitung der Kategorien Geschlecht und Sexualität im Rechtsextremismus

Rechtsextreme – das sind doch diese Typen mit Glatze und Springerstiefel, die von »Rassereinheit« träumen und vom »geheimen Judenstaat« schwadronieren … Spätestens seit den Wahlerfolgen der Alternative für Deutschland (AfD) dürfte klar sein, dass derlei vereinfachte und einseitige Vorstellungen der Vergangenheit angehören. Die (extreme) Rechte in Deutschland ist vielseitig und anpassungsfähig. Das zeigt sich nicht zuletzt in der Beteiligung von Personengruppen, die der traditionalistischen, nationalistisch-rassistischen und homo-/transphoben Ideologie der Rechten zu widersprechen scheinen. Der Vortrag beleuchtet einige Strategien der (extremen) Rechten zur Legitimierung dieser Paradoxien und gibt anhand ausgewählter aktueller Beispiele – vom »nationalem Feminismus« bis zur Mitwirkung von Trans*-Personen in rechten Organisationen oder Gruppen – einen Überblick über die aktuelle Ausdifferenzierung der Rechten hinsichtlich Gender- und Queerthemen.

Katrin Degen ist Sozialarbeiterin M.A. bei der Aidshilfe Nürnberg e.V. und Promovendin an der Universität Bamberg.

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