
Die Zeiten sind düster: Überall auf der Welt feiern radikale Rechte Wahlerfolge. Autoritäre Regierungen schaffen Menschen- und Bürger:innen-Rechte ab. Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und Nationalismus werden enttabuisiert. Und während sich unsere Welt zu einem »globalen Weimar« entwickelt, fällt dem liberalen Mainstream nichts Besseres ein, als in Sonntagsreden und auf Lichterkettenveranstaltungen die eigene Betroffenheit kundzutun. Der Vortrag führt diese Entwicklungen mit dem Neoliberalismus eng: Der neue Autoritarismus zerstört nicht mit Gewalt die Demokratie, sondern er ist die konsequente Fortführung der Gewalt, die unserem System zu eigen ist. Das heißt aber nicht, dass alles beim Alten bliebe: Aus dem (Neo-)Liberalismus entsteht der Faschismus des 21. Jahrhunderts.
Sebastian Schuller ist Literaturwissenschaftler und Lehrer. Er forscht zu Marxismus, Faschismus und Antisemitismus in der Kultur. In seinem letzten Buch »Die Freiheit, die sie meinen« diskutierte er den Zusammenhang von Verschwörungsglaube und Neoliberalismus.
Ort: Balthasar, Balthasargäßchen 1
(zwischen Schranne und Kaulberg)
Beginn: 20:00
Eintritt: frei