Vor dem Herbst 2008 glaubten weite Teile der Linken, sie hätten es mit einem entstaatlichten, neoliberalen »Turbokapitalismus« zu tun. Für kurze Irritation sorgte dann die Anti-Krisenpolitik. War das noch neoliberal? Dieser Irritation konnte noch einmal mit der Behauptung begegnet werden, der Neoliberalismus sei eben das autoritäre Projekt hegemonialer Staaten. Das käme der historischen Wahrheit näher als die lange Zeit dominante Vorstellung seiner Staatsferne, würde nicht zugleich darauf beharrt, der Begriff ›neoliberal‹ könne die gesellschaftlichen oder auch nur die politökonomischen Verhältnisse seit den 1980er-Jahren in allen wesentlichen Aspekten erfassen. Dagegen soll anhand der Entstehung der neoliberalen Theorie in Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise 1929 und von deren Relation zur Wirtschaftspolitik des Nationalsozialismus deutlich gemacht werden, dass seine wesentlichen Merkmale aus antiliberalen Quellen stammen, die in der aktuellen Krise wieder präsent sind.
JustIn Monday veröffentlicht zum Thema u. a. in konkret, Exit!, Phase2 und Jungle World.
Ort: Balthasar, Balthasargässchen 1 (zwischen Schranne und Kaulberg)
Beginn: 20:00
Eintritt: frei