Die schiere Zahl und der Erfolg der Superheld:innen-Filme in diesem Jahrtausend provoziert die Frage: Warum sind sie so erfolgreich und beliebt? Handelt es sich nur um einen Effekt der Kulturindustrie? Sind sie so erfolgreich, weil sie zahlreiche, durchaus gegensätzliche Angebote zur Welterklärung und zur Weltflucht machen? Befriedigen sie Bedürfnisse des Publikums, weil ihre Erzählungen an Mythen anschließen, die nicht weniger wollen, als die gesamte Welt erklären? Sind Superheld:innen-Filme so beliebt, weil sie wie jedes kulturelle Phänomen auch von gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen erzählen –sei es kritisch, sei es affirmativ?
In der Heterogenität des Genres ist Raum für antikapitalistische, identitätspolitische, diverse und gebrochene Helden:innen, Antihelden und Außenseiter:innen, aber auch für proto-faschistische Fantasien und neoliberale Selfmade-Men. Aber enthalten sie auch eine Kritik an der neoliberalen Ideologie und der politischen Ökonomie, wie die Rezeption in den Cultural Studies es unterstellt?
Chris W. Wilpert ist Übersetzer, Redakteur einer marxistischen Zeitschrift und schreibt u. a. für Jungle World, Neues Deutschlandund Phase 2. In der freien uni hat er zuletzt über Leo Löwenthal und die Aktualität der Kritischen Theorie gesprochen.
Ort: Balthasar, Balthasargäßchen 1
Beginn: 20:00 Eintritt: frei
Bitte testet euch vorher! Innen gilt während der gesamten Veranstaltung FFP2-Maskenpflicht! (auch am Platz)