Donnerstag, 03.11.2016: MARKUS KURTH: Christiane Schulte gegen die Human-Animal Studies. Stil und Grenzen linker Kritik

Ein Anliegen des fingierten Zeitschriftenbeitrags der Gruppe Christiane Schulte war es, die Human-Animal Studies zu diskreditieren. Dort wird behauptet, die Erforschung gesellschaftlicher Mensch-Tier-Verhältnisse stelle einerseits eine unkritische Mainstreamwissenschaft dar und sei andererseits der wissenschaftliche Arm der Tierrechtsbewegung und damit latent menschenfeindlich und rechtsoffen. Diese Argumente sind weder stichhaltig noch neu, aber sie finden Gehör. Im Vortrag wird deshalb über das Verhältnis von Wissenschaft und emanzipatorischer Politik in den Human-Animal Studies zu sprechen sein sowie über die Unfähigkeit linker Kritik zur solidarischen Debatte. Die Analyse der Argumente und Rhetorik gegen die Inklusion von Tieren in linke Theorie kann dabei weit über die konkrete Auseinandersetzung hinaus aufzeigen, dass auch diese Debatten keinen machtfreien Raum darstellen, in dem einfach das bessere Argument gewinnt.

 

Markus Kurth ist Soziologe und forscht als Gründungsmitglied von Chimaira – Arbeitskreis für Human-Animal Studies und Mitherausgeber mehrerer Sammelbände (zuletzt: »Das Handeln der Tiere«, transcript 2016) zu verschiedenen Aspekten der gesellschaftlichen Mensch-Tier-Verhältnisse.

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