Anton Wilhelm Amo (ca. 1700 bis ca. 1759) stammte aus Afrika und kam in jungen Jahren als ›Geschenk‹ an den Hof des Herzogs von Braunschweig und Lüneburg. Geprägt von den Ideen der Aufklärung, ermöglichte ihm dieser ein Studium und damit seinen Werdegang als Philosoph, der sich an den materialistischen und rationalistischen Debatten im Europa des 18. Jahrhunderts aktiv beteiligte. Der Vortrag nimmt das gegenwärtig zunehmende Interesse an seiner Person zum Anlass, um die interessierten Zuhörer_innen mit den philosophischen Hintergründen seines Denkens vertraut zu machen. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragen: (1) Was waren die philosophischen Grundlagen der Aufklärung, und in welchem Verhältnis stand Amo zu deren Geist? – (2) Was verstand Amo unter dem »Ding an sich?« – (3) Welche Bedeutung maß er der Hermeneutik bei der Überwindung von Vorurteilen bei? – (4) Und warum wurde sein Denken in Deutschland bislang kaum rezipiert?
Jacob Emmanuel Mabe, geboren 1959 in Kamerun; Studium in München; Dr. Dr. Dr. Phil. habil.; ist Professor für interkulturelle Philosophie und Gastwissenschaftler am Frankreich-Zentrum der Freien Universität Berlin. Bis 2011 war er Präsident der deutschen Gesellschaft für französischsprachige Philosophie e. V. Er ist Gründungsvorsitzender der Anton-Wilhelm-Amo-Gesellschaft e. V. und u. a. Herausgeber des ersten Afrika-Lexikons in deutscher Sprache.
Ort: Balthasar, Balthasargässchen 1 (zwischen Schranne und Kaulberg)
Beginn: 20:00
Eintritt: frei