Donnerstag, 26.10.2017: CAROLINE A. SOSAT: Beißreflexe. Die betroffenheitsfeministische Dynamik

In queerfeministischen Communities, wie überall in der linken Szene, werden regelmäßig Menschen isoliert, bedrängt oder Opfer von Rufmord. Die zugrunde liegende Dynamik muss streng vom explizit begründ- und überprüfbaren Ausschluss einer Person unterschieden werden. Sie entfaltet sich plötzlich, scheinbar ungeplant, auf den ersten Blick irrational und spontan. Besonders häufig geschieht dies in der queeren Szenen. »Betroffenheitsfeministische« Gruppen sind besonders anfällig dafür. Ihre Handlungsweisen stehen im Widerspruch zu ihren eigenen politischen Prinzipien: dem Kampf gegen Ungerechtigkeit und Gewalt. Im Vortrag sollen die Bedingungen und Gründe diskutiert werden, warum betroffenheitsfeministische Gruppen dieses Ausschlussverhalten zeigen, statt als politische Subjekte den Streit zu suchen. Außerdem soll erörtert werden, was das mit einer Politik zu tun hat, die sich primär auf Identitätskategorien und Betroffenheit beruft.

 Caroline A. Sosat hat Psychologie und Soziologie studiert. Als Politnerd, Psychologin, Kampfsportlerin und Feministin versucht sie, eine Sprache für das zu finden, was nicht gesagt werden darf.

Ort: Balthasar, Balthasargäßchen 1

(zwischen Schranne und Kaulberg)

Beginn: 20:00

Eintritt: frei

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