»Der Humor, die letzte Bastion der freien Meinung, ist bedroht vom linken Tugendterror der Cancel Culture«, rumort es derzeit offenbar ununterbrochen in den reaktionären Schädeln des Feuilletons. Eines der grausamsten Opfer der illiberalen Politkomissar*innen soll die Kabarettistin Lisa Eckhart gewesen sein, deren antisemitische und rassistische Witzeleien als das benannt wurden, was sie sind. In der Zeitspanne von nicht einmal einem Jahr wurde die Kabarettistin daraufhin angeblich mundtot gemacht und zum Medienliebling befördert. Die Dynamik öffentlicher Auseinandersetzung scheint exemplarisch im deutschsprachigen Raum, wo halluzinierte Sprechverbote schnell dazu führen, dass die vermeintlich Betroffenen berühmter werden als sie es zuvor gewesen waren. Kritik wird von ihrem Inhalt entleert und zum Aufhänger für Interviews genutzt, kaum aber ernsthaft thematisiert. Das soll in diesem Vortrag nachgeholt und sowohl der Skandal um Eckhartals auch die Beziehung des Witzes zum Ressentiment besprochen werden.
Tom Uhlig ist Mitherausgeber der Zeitschrift für psychoanalytische Sozialpsychologie Freie Assoziation sowie von Psychologie und Gesellschaftskritik. Zuletzt hat er in der freien uni über »Deutschlands Platz in der Antarktis« gesprochen.
Vortrag Live via Zoom: https://uni-bamberg.zoom.us/j/95941800585
(kein Kenncode erforderlich, Zutritt ohne Zoom-Installation über „Join from Your Browser“ möglich)
Beginn: 20:00
Eintritt/Zugang: frei